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Die Bedeutsamkeit einer exzellenten Ausbildung zum psychosozialen Mitarbeiterberater – Eine Erörterung von Sandra Neumayr-Sopp

Die rasante Evolution des Arbeitsplatzes und die zunehmende Anerkennung der Mental Health als primäres Anliegen für Organisationen aller Art sind Zeugnisse einer progressiven Arbeitswelt. Innerhalb dieses dynamischen Kontextes gewinnt die Rolle des psychosozialen Mitarbeiterberaters an signifikanter Relevanz. Als leitende Dozentin der Akademie psychologischer Berater bin ich zutiefst involviert in die Gestaltung von Ausbildungsprogrammen, die zukünftige Berater darauf vorbereiten, diese essenzielle Funktion auszuüben. Hier möchte ich die vitale Bedeutung einer qualitativ hochwertigen Ausbildung auf diesem Gebiet hervorheben.

Der Beruf des psychosozialen Mitarbeiterberaters übersteigt die traditionelle Auffassung von psychologischer Hilfestellung am Arbeitsplatz. Er betrifft die multifaktorielle Intervention bei psychosozialen Herausforderungen, die das Wohlbefinden von Mitarbeitern beeinträchtigen. Angesichts der Komplexität menschlicher Emotionen und Interaktionen innerhalb beruflicher Settings erfordert dieser Beruf ein tiefgreifendes und differenziertes Wissen, welches durch eine exzellente Ausbildung zugänglich gemacht wird.

Eine exzellente Ausbildung zum psychosozialen Mitarbeiterberater zeichnet sich durch eine transdisziplinäre Curricularstruktur aus, die wesentliche psychologische, soziologische und betriebswirtschaftliche Einsichten integriert. Dieser integrative Ansatz ermöglicht es den Beratern, die subtilen Nuancen organisatorischer Dynamiken zu verstehen und effektiv auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter einzugehen.

Darüber hinaus rückt die präventive Komponente psychosozialer Beratung, welche auf dem Prinzip der Proaktivität statt Reaktivität basiert, in den Vordergrund. Die Fähigkeit, präventive Maßnahmen zu entwerfen und durchzuführen, die das Auftreten arbeitsplatzbezogener psychischer Belastungen minimieren, ist ein essentielles Element der Ausbildung. Dies erfordert neben einer akademischen Ausrichtung auch eine ausgeprägte Kompetenz in der Anwendung evidenzbasierter Beratungstechniken.

Zudem geht es in der Ausbildung zum psychosozialen Mitarbeiterberater um die Befähigung zur Navigation in der Komplexität interpersonaler Beziehungen am Arbeitsplatz. Die Vermittlung von Kommunikationsfähigkeiten, Konfliktlösungstechniken und die Förderung von Empathie stehen dabei im Mittelpunkt. Diese Soft Skills sind unerlässlich, um eine Vertrauensbasis zu schaffen, die für die effektive psychosoziale Unterstützung erforderlich ist.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Exzellenz in der Ausbildung zum psychosozialen Mitarbeiterberater nicht als bloße Akkumulation von Wissen betrachtet werden sollte, sondern als die Kunst, dieses Wissen anzuwenden und zu leben. Sie ebnet den Weg für eine neue Generation von Beratern, die nicht nur auf individueller Ebene, sondern auch auf organisatorischer Ebene signifikante positive Veränderungen bewirken können.

In unserer Verantwortung liegt es daher, eine Ausbildung zu gestalten, die den Anforderungen einer sich schnell verändernden Arbeitswelt gerecht wird und die Absolventen befähigt, zum übergeordneten Wohl der Arbeitsgemeinschaft und deren Mitglieder beizutragen.

Sandra Neumayr-Sopp,
Leitende Dozentin, Akademie Psychologischer Berater