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Für uns alle ist die Fähigkeit zur Resilienz die beste Voraussetzung, um in Veränderungszeiten unserer modernen Welt gesund zu bleiben, die immer komplexer, unsicherer und mehrdeutiger wird. Resilienz zu lernen, die eigene Resilienz noch besser zu stärken, verstehen und nutzbar zu machen, ist eine der Hauptaufgaben der sich die psychologischen Berater Zukunft widmen, um Klienten unterstützen zu können, noch besser auf die Phänomene Beschleunigung, Arbeitsverdichtung und Digitalisierung zu reagieren. Und umso wichtiger wird das Wissen über Resilienz
In der letzten Zeit scheint Resilienz zu einem Modebegriff geworden zu sein. Resilienz bezeichnet die Widerstandsfähigkeit gegen Stress, bzw. die Flexibilität im Umgang mit Stress., Resilienz-Fragebögen geben schnelle Auskunft über die eigene Belastbarkeit.

Aber kann man Resilienz wirklich „einfach so“ lernen?

Resilienz – eine Definition

Resilienz (lat.: resilire ‚zurückspringen‘ ‚abprallen‘) oder auch psychische Widerstandsfähigkeit ist die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen und sie durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen als Anlass für Entwicklungen zu nutzen (Wikipedia). Der Duden nennt Resilienz „psychische Widerstandskraft, Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen“.
Ursprünglich stammt der Begriff übrigens aus der Werkstoffkunde. Resilient werden hier flexible, hochelastische Materialen bezeichnet, die nach Einwirkung von außen wieder in ihre Ursprungsform zurückkehren.

Der Hirnforscher Raffael Kalisch („Der resiliente Mensch. Wie wir Krisen erleben und bewältigen“) leitet das Mainzer Resilienz Projekt, eine Langzeitstudie des Deutschen Resilienz-Zentrums. Er ist der Meinung: Ja, sich gegen Krisen wappnen kann man erlernen. Der Grundstein für die seelische Widerstandfähigkeit werde zwar in der frühen Kindheit gelegt, aber es sei dennoch möglich, als Erwachsener aktiv daran zu arbeiten. 
Denn Resilienz ist kein Schutzschild, dass man sich einfach zulegen kann, sondern erfordert eine individuelle Aktivität. Das bedeutet:

Man muss es auch wollen! 

Wenn jemand also einer Krise steckt, sollte er sich eine „das Glas ist nicht halb leer, sondern halb voll“-Haltung zulegen und zu der Überzeugung kommen, dass er durch das eigene Zutun auch in der Lage ist, die belastende Situation positiv zu verändern.

Kalisch weist jedoch auch darauf hin, dass es in unserer Arbeitswelt eigentlich besser und gesünder wäre, den Stress zu reduzieren als Menschen stressresistenter zu machen. Seiner Meinung nach kann erfolgreich angewandte Resilienzforschung stressbedingte psychische Erkrankungen reduzieren, indem sie Menschen Ängste nimmt und damit ihre Produktivität steigert.
Seelische Gesundheit am Arbeitsplatz kann also durch resiliente Eigenschaften gefördert werden. 

Was macht einen resilienten Menschen aus?

 

Emotionssteuerung oder Impulskontrolle

Der resiliente Mensch ist in der Lage seine Emotionen zu analysieren und zu steuern, so dass ihn Stress nicht krank macht, sondern zur Herausforderung wird.

Optimismus

Der resiliente Mensch hat feste Ansicht, dass alles gut wird und blickt optimistisch und zuversichtlich in die Zukunft.

Selbstwirksamkeit

Resilienz bedeutet, an die eigene Fähigkeiten und Kompetenzen zu glauben. Und daran, dass man Krisen meistern und Probleme lösen kann.

Ziel- oder Lösungsorientierung

Resiliente Menschen suchen beständig nach Wegen und Lösungen aus einer Krise und finden auch wieder heraus. Bestenfalls lernen sie auch noch aus Belastungssituationen.

Kontaktfreude und soziale Bindungen

Resiliente Menschen pflegen Freundschaften, soziale Kontakte und das Miteinander im Team, schöpft daraus Kraft und nehmen in belastenden Lebensphasen und bei Problemen Unterstützung und Hilfe von anderen an.

Akzeptanz

Resiliente Menschen können akzeptieren, was ihnen widerfährt und betrachtet Krisen als natürlichen Bestandteil des Lebens.

Eigenverantwortung

Ein Indikator für Resilienz ist die Bereitschaft, Verantwortung für das eigenes Leben zu übernehmen, statt sich als Opfer der Umstände zu fühlen. Auch die Überzeugung, in jeder Situation die Wahl zu haben, wie man reagiert ist Resilienz

Erholung

Resiliente Menschen gehen nachhaltig mit ihren psychischen Ressourcen um, halten sich psychisch und physisch gesund, machen immer wieder Erholungspausen und nehmen sich Zeit, die schönen Momente im Leben zu genießen.

Kann Resilienz erlernt werden?

Resilienz lernt man jedoch nicht von heute auf morgen. Das ist ein Prozess, an dem jeder von uns aktiv arbeiten muss, und zwar auch in Abständen immer wieder.

Resilienz in der Beratung Berater Klient

Resilienz in der Beratung

Im psychologischen Beratungskontext stehen folgende Aspekte im Fokus:

Wie erkennt und analysiert man äußeren Belastungen, die so genannten Stressoren, und wie kann man ihnen aktiv begegnen?
Es werden gemeinsam mit dem Klienten mögliche Handlungsspielräume aufgedeckt, Strategien erarbeitet damit der Klient in der Lage ist, ein individuelles, sinnvolles Zeit- und Selbstmanagement zu entwickeln sowie Zukunftsvisionen gefördert. Weiter geht es im beraterischen Kontext darum, persönliche Stressverstärker zu entschärfen und durch die Entwicklung von förderlichen Gedanken und Einstellungen die eigene Resilienz zu stärken- mentale Stresskompetenz zu entwickeln.

Letztendlich liegt der Fokus noch auf der physischen Widerstandsfähigkeit:

  • Wie kann der Klient diese erhöhen?
  • Wie viel aktive Bewegung im Alltag des Klienten ist gesund und wie viel nötig?
  • Wie kann ich Pausen aktiv gestaltet werden?
  • Wie kann der Klient sich mental entspannen mit alltagstauglichen Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen?
  • Wie kann die Freizeit als „regenerative Gegenwelt“ gestaltet werden?

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