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Psychosoziale Beraterlandschaft: Als leitende Dozentin  für angehende psychologische Berater an der Akademie psychologischer Berater sehe ich mich in der exklusiven Position, die Evolution unseres Berufsfeldes aktiv mitzugestalten. In einer Ära, in der das Spektrum psychosozialer Herausforderungen kontinuierlich expandiert, ist die Wichtigkeit einer profund qualifizierten Ausbildung zum psychologischen Berater im Kontext der psychologischen Beratung außerhalb der Heilkunde in Deutschland unumstritten.

Akademische Exzellenz als Fundament

Die Komplexität und Dynamik des psychosozialen Sektors in der aktuellen Gesellschaft erfordert eine Ausbildung, die nicht nur auf akademischer Exzellenz fußt, sondern auch eine multidimensionale Perspektive auf menschliches Verhalten und psychosoziale Interaktionen bietet. Das Curriculum muss deshalb so konzipiert sein, dass es nicht nur theoretisches Wissen vermittelt, sondern auch praktische Anwendung findet, um die zukünftigen Berater auf die diversen und komplexen Situationen vorzubereiten, mit denen sie konfrontiert werden könnten.

Fokussierung auf Evidenzbasierte Methoden

In einer Zeit, in der die Forderung nach evidenzbasierten Praktiken im Bereich der psychosozialen Unterstützung zunimmt, ist es imperativ, dass die Ausbildungsinhalte sich an den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren. Diese Methodik ermöglicht es den Beratenden, ihre Interventionen auf robuste Forschungsergebnisse zu stützen und somit die Effizienz ihrer Beratung zu maximieren. Hierbei ist die kontinuierliche Fort- und Weiterbildung ein essenzieller Aspekt, um auf dem aktuellen Stand der Forschung zu bleiben und diesen in der praktischen Arbeit anzuwenden.

Entwickeln einer Reflexiven Praxis

Eine qualifizierte Ausbildung zum psychologischen Berater muss zudem eine reflexive Praxis fördern. Es gilt, zukünftige Berater darauf vorzubereiten, ihre eigenen Vorgehensweisen kritisch zu hinterfragen und eine Selbstreflexion als integralen Bestandteil ihrer professionellen Identität zu etablieren. Eine solche Praxis ermöglicht es Beratenden, ihre eigene Rolle im Beratungsprozess kritisch zu evaluieren und kontinuierlich an ihrer persönlichen und professionellen Entwicklung zu arbeiten.

Adressierung der Digitalisierung

Die omnipräsente Digitalisierung hat unweigerlich auch Einfluss auf den Bereich der psychologischen Beratung außerhalb der Heilkunde genommen. Qualifizierte Ausbildungsprogramme müssen darauf vorbereiten, digitale Beratungsumgebungen effektiv zu nutzen und gleichzeitig die ethischen Implikationen digitaler Beratungsformate zu verstehen und zu adressieren. Die Kompetenz, digitale Tools sicher und bedarfsgerecht in die eigene Beratungspraxis zu integrieren, wird zunehmend zu einem zentralen Qualifikationsmerkmal.

Die aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen in der psychologischen Beratung außerhalb der Heilkunde in Deutschland unterstreichen die essenzielle Bedeutung einer qualifizierten Ausbildung für angehende psychologische Berater. Nur durch ein tiefgreifendes, multidisziplinäres und fortlaufend aktualisiertes Wissensspektrum können wir sicherstellen, dass die psychologische Beratung einen substantiellen und wirkungsvollen Beitrag zum Wohlbefinden und zur Resilienz der Menschen in unserer Gesellschaft leistet.

Sandra Neumayr  

Leitende Dozentin der Akademie psychologischer Berater